Dass Velofahren auch bei winterlichen Verhältnisse möglich ist, zeigt sich in vielen Velostädten Jahr für Jahr. Mit von den besten Velostädten liegen schliesslich deutlich nördlich von uns, oder gar im hohen Norden, wie zum Beispiel das nordfinnische Oulu (Veloanteil im Winter: 12%, im Sommer: 30%).
In Kopenhagen werden die Velorouten prioritär vom Schnee geräumt. In Oulu hingegen wird nicht schwarzgeräumt, sondern die Schneedecke aufgeraut oder mit Kies und Sand bestreut. Der Einsatz für die Schneeräumung in Kopenhagen ist zum Beispiel hier gut dokumentiert.
Auch Bern geht nun einen erfreulichen Schritt voran. Die Velohauptroute vom Wankdorf zum Bahnhof (und weiter via Loryplatz zum Europaplatz) wird nun auch mit hoher Priorität vom Schnee geräumt. In einem aktuellen Artikel der Zeitung der Bund wird der gut sichtbare Unterschied zwischen der geräumten Velohauptroute und den Quartieren gezeigt, sowie aktuelle Forderungen für eine bessere Schneeräumung und die Stellungnahme des Tiefbauamtes beschrieben.
Im Artikel kommt auch eine verbreitete, aber fürs Velo äusserst mühsame und gefährliche Praxis zur Sprache: dass die bisherigen normalbreiten Velostreifen häufig als Schneedepot missbraucht werden.
Dass unter diesen Umständen bei Schnee noch keine hohen Velozahlen erzielt werden können, erstaunt nicht. Mit breiteren, besser geschützten und konsequenter geräumten Velostreifen kann das Velo hingegen auch bei Schnee eine gute Alternative zu den stark belasteten Verkehrsnetzen des MIV und des ÖV darstellen.
Bild: Velofahren in Kopenhagen (www.copenhagenize.com)